Am 03.08.2021 fand ein Vortrag zu den politischen Unruhen in Südafrika statt. Zuvor erreichten uns viele interessierterte Stimmen aus unserem eigenen Netzwerk. Wir alle wollten die aktuelle Situation besser verstehen. Der Vortrag schaffte einen besseren Überblick über die Ereignisse und Xenophobie, Politik und Korruption in Südafrika. Viele Teilnehmenden teilten persönliche Eindrücke und Erfahrungen. Organisiert wurde der Vortrag vom SAGE Net Büro in Berlin.
Unser Gast Mthetheleli Promise Kambula leitete den Vortrag. Zuerst stellte er Zahlen und Hintergründe vor. Anschließend diskutierten die Teilnehmer*innen und tauschten sich aus. Wir waren begeistert von der großen Resonanz und dem angenehmen Austausch über Zoom!
Vielen Dank an Mthetheleli und alle Teilnehmer*innen!
Gastbeitrag
Mthetheleli stellte in seinem Vortrag zunächst aktuelle Zahlen und Fakten vor. Anschließend legte er den Fokus auf den Hintergrund der Geschehnisse. Vor allem der Einfluss der Corona Pandemie spielte eine große Rolle. Er stellte außerdem einen Bezug zu den 80er Jahren her und verglich die historischen Hintergründe.
Am wichtigsten war die Frage, wie die Ereignisse die Menschen beeinflussen. Wie geht es jetzt weiter? Was passiert in unseren Straßen?
Xenophobie, Politik und Korruption in Südafrika
Angefangen hat alles, als der ehemalige Präsident Jacob Zuma zu einer 15-monatigen Haftstrafe verurteilt wurde. Der Vorwurf: Korruption in seiner Zeit als Regierungschef. Diesen Vorwurf lehnte er jedoch vehement ab. Am 9. Juli gab es erste Pro-Zuma Proteste in KwaZuluNatal, der größten Provinz in Südafrika. Von gesperrten Straßen ging es über zu immer aggressiverer Gewalt, darunter auch Brandstiftung und
Plünderungen. Schon bald gab es auch Gewalt in Gauteng.
Jedoch geht es lange nicht mehr nur um die Freilassung des ehemaligen Präsidenten Jacob Zuma. Kriminelle nutzten die Gelegenheit, ebenso Menschen, die aus Verzweiflung heraus in den Plünderungen eine Möglichkeit gefunden haben, Essen auf den Tisch zu bringen.
Die Verhaftung Zumas ist nur ein Tropfen, der das Fass zum Überlaufen
brachte. Somit zeigen die gewaltvollen Ereignisse die soziale Ungleichheit des Landes auf. Doch keinesfalls dürfen diese gewaltsamen Geschehnisse zur Rechtfertigung rassistischer
Motive und Handlungen genutzt werden.
Gemeinsam diskutieren
Anschließend gab es Raum für Fragen und Diskussion. Viele Teilnehmer*innen sind in Südafrika und konnten lokale Eindrücke teilen. Einige waren verwirrt über die Zusammenhänge der Geschehnisse. Am Ende der Veranstaltung hatten alle die Geschehnisse besser verstanden.