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Fachkräfteaustausch

Unter dem Motto „Youth, Health and Inclusion – common topics for different countries“ stand der diesjährige Fachkräfteaustausch, der Fachkräften verschiedenster Organisationen aus Südafrika und Deutschland eine Teilnahme erlaubte.

Ziel des Programmes war es, deutschen Expert*innen südafrikanische Organisationen und deren Mitarbeiter*innen vorzustellen. Sie erhielten auch die Möglichkeit, andere Personen kennenzulernen, die in die Arbeit mit Jugendlichen, im Gesundheitswesen und in inklusive Erziehung eingebunden sind.

Bei verschiedenen Projektbesuchen, Seminaren sowie der Teilnahme an kleinen Arbeitsgemeinschaften lernten die deutschen wie auch die südafrikanischen Kolleg*innen den Kontext und die Bedingungen im jeweiligen Arbeitsalltag kennen. Am Ende des Programmes erarbeiteten die Teilnehmer*innen Möglichkeiten für eine zukünftige Zusammenarbeit oder Partnerschaften.

Ein Fachkräfteaustausch mit dem Schwerpunkt „Partizipation von Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen” fand im Sommer 2007 zwischen der Cape Mental Health Society und der Berliner Lebenshilfe statt.

Im November 2006 stand ein weiterer Besuch von Vertreter*innen südafrikanischer Behindertenorganisationen in Berlin an. Im Verlauf des 2-wöchigen Besuches von Ingrid Daniels, Vertreterin der Cape Mental Health Society, und Mike Toni von Disabled People South Africa, wurde intensiv die Verbesserung der Beschäftigungssituation von Menschen mit Behinderung diskutiert.

Die Besuche und Gespräche mit Expert*innen des Integrationsamtes, der Agentur für Arbeit, verschiedener Integrationsfirmen, aber auch politischer Repräsentant*innen für die Belange behinderter Menschen waren zunehmend von der Intention geleitet, die Erfahrungen in die politische Diskussion in Südafrika mit einzubringen.

Mit der von der Cape Mental Health Society geplanten Eröffnung der ersten Integrationsfirma in Südafrika, Anfang des Jahres 2007, wird ein praktisches Modellprojekt geschaffen. Ziel dessen ist weutere Diskussion zur Umsetzung des Beschäftigungsgleichstellungsgesetzes.

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Ende August 2002 besuchte eine Delegation mit fünf Personen auf Einladung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, der Berliner Lebenshilfe e.V., der Mosaik-Services Integrationsgesellschaft und der Nordberliner Werkgemeinschaft, Berlin. Betreut wurde die Delegation von Herrn Donald Vogel und Frau Kathrin Lindstaedt, beide Mitarbeiter*innen der Fachlichen Koordinierungsstelle.

Auf dem Programm standen Besuche in Einrichtungen der Berliner Behindertenhilfe, Werkstätten für Behinderte, Sonder- und Integrationsschulen, der Besichtigung eines Werkstattprojektes auf einem Bauernhof, der Mosaik GmbH in Kuhhorst, sowie ein Arbeitstreffen bei der INTEGRA, einem Unternehmen der Life-Science-Branche. Die beiden Geschäftsführer Karl Bubenheimer und Berndt Maier begrüßten die Gäste aus Südafrika und erläuterten die Produktionszweige der Firma. Dabei standen vor allemFragen der Finanzierung und der Organisation von Integrationsfirmen im Vordergrund. Herr Bubenheimer berichtete, dass es sowohl ein Netzwerk Berliner Integrationsfirmen, als auch ein Netzwerk deutscher und europäischer Integrationsfirmen gäbe. Den Abschluss der Gesprächsrunde bildete ein Rundgang durch die Firma, um den Gästen die praktische Arbeit der Mitarbeiter*innen zu vermitteln.

Die Schwerpunkte des Fachkräfteaustausches in Berlin bezogen sich auf Werkstätten und Integrationsunternehmen, sowie auf Inklusion in Kindertagesstätten und Schulen. Im Rahmenprogramm waren auch Beiträge zu Erfahrungen der beteiligten Organisationen mit internationaler Entwicklungszusammenarbeit vorgesehen.

Im November 2002 folgte ein Besuch von Donald Vogel, der Koordinator für die Sozialpädiatrischen Zentren in Berlin, bei einer internationalen Tagung in Kapstadt. Es entstand ein enger Kontakt zu der Organisation Cape Mental Health Society, die im Großraum der südafrikanischen Metropole rund zwölf Einrichtungen für Menschen mit geistiger Behinderung betreibt. Trotz der unterschiedlichen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und der räumlichen Distanz zeigten sich schnell viele Gemeinsamkeiten zwischen der Cape Mental Health Society und Berliner Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen.

Des Weiteren absolvierten im Herbst 2002 zwei Betreuerinnen aus Kapstadt ein Praktikum in der Behinderten-Einrichtung in St. Martin, Düngenheim. Die Kontakte entwickelten sich durch die inzwischen dritte Maßnahme dieser Art sehr intensiv und vielversprechend. Alle Teilnehmer*innen sprachen sich demnach für künftige Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung aus.

Das bereits in 2000 gelaufene deutsch-südafrikanische Austauschprojekt „Learning from each other“ wurde auch in 2001 fortgesetzt. Zwei Betreuerinnen der Behinderteneinrichtung Cape Mental Health Society in Kapstadt hielten sich für drei Wochen in einer Einrichtung in Deutschland auf, um dort mit und von Kollegen über das eigene Fach zu lernen und sich auszutauschen.

Zu diesem Fachprogramm fanden sich 1999 das Deutsche Jugendherbergswerk, die Behinderteneinrichtung Cape Mental Health Society sowie das Wohn- und Pflegeheim St. Martin in Düngenheim zusammen. Die drei Träger*innen sahen in der gemeinsamen Programmentwicklung eine Chance, neue Wege zu gehen und den Teilnehmer*innen ein breites Spektrum an unterschiedlichen fachlichen Informationen und menschlichen Kontakten zu vermitteln.

Nachdem sie bereits im Vorjahr die Einrichtung St. Martin kennen gelernt hatten, waren die beiden südafrikanischen Betreuerinnen nun daran interessiert, eigenständig mit den Behinderten zu arbeiten und mit ihnen eine Freizeit in der behindertengerechten Jugendherberge Oberwesel zu verbringen. Dieser Aufenthalt wurde als besonders wertvoll eingestuft. Hier gewannen die beiden Südafrikanerinnen neue Einblicke und Anregungen für ihre Arbeit in Südafrika.

Ferner fand ein Fachgespräch mit dem Vorsitzenden des Deutschen Jugendherbergswerks-Landesverbandes Rheinland-Pfalz/Saarland, Detlef Bojak, statt. Er informierte über die Arbeit mit Behindertengruppen und allgemeine Arbeit mit Menschen mit Behinderungen in Deutschland.
Im Abschlussbericht des Fachkräfteprogramms wurden die gegenseitige Bereicherung und der Austausch von Fachwissen, Methoden und Erfahrungen gewürdigt. Das Grundanliegen des „Learning from each other“ sei somit voll erreicht worden.

Im Sommer 2000 fand erstmalig ein Trägerübergreifendes Fachprogramm statt. Dies wurde in Form eines Austauschs von Fachkräften zwischen verschiedenen Einrichtungen durchgeführt. Gemeinsam mit verschiedenen Jugend- und Pflegeeinrichtungen, initiierte das deutsche Jugendherbergswerk ein neuntägiges Austauschprogramm der Cape Mental Health Society in Kapstadt und dem St. Martin Bildungs- und Pflegeheim in Düngenheim. Im Rahmen des Programms erhielten die fünf Mitarbeiterinnen der Cape Mental Health Society, wie die Pflege von Menschen mit Behinderungen in Deutschland gestaltet ist.

Ich nehme sehr viele Anregungen mit zurück nach Südafrika“, so eine Teilnehmerin aus Kapstadt am Ende des neuntägigen Fachprogramms. Und das hatten sich die Fünf davon auch versprochen. Die Teilnehmerinnen wollten in Deutschland andere Strukturen und neue Wege in der Behindertenhilfe kennen lernen, um diese in die eigene Arbeit in Südafrika zu integrieren. Gelegenheit dazu hatten sie vor allem im Wohn- und Pflegeheim St. Martin in Düngeheim, wo die Frauen Einblicke in die verschiedenen Einrichtungen und den Umgang mit den Menschen erhielten.

Auf dem Programm stand auch die Besichtigung der behindertengerechten Jugendherberge Oberwesel, die bei den Südafrikanerinnen auf großes Interesse stieß. Hier wurden von Kollege*in zu Kollege*in Methoden und Arbeitsschritte diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht. Zeitgleich organisierte die Jugendreiseorganisation transfer e.V. ein Kulturprogramm für unsere Teilnehmerinnen, was zudem auch ein Sommerfest in Königswinter beinhaltete. Auf dem Sommerfest wurden zusätzlich Spenden die Cape Mental Health Society gesammelt.
Die deutschen Veranstalter und Träger des Fachprogramms -das Deutsche Jugendhilfswerk, transfer e.V, St. Martin Bildungs- und Pflegeheim und Kinder- und Jugendhilfe St. Hildegardishaus- sehen in diesem Fachprogramm die Möglichkeit, gemeinsam neue Wege zu gehen und zukünftigen Teilnehmer*innen ein breites Spektrum an fachlichen Informationen und menschlichen Kontakten zu vermitteln, sowie einen langfristigen Austausch zu gestalten.

Die Kooperationspartner planen das weitere Vorgehen künftiger Austausche auf dem gemeinsamen Weg in der Behindertenpflege. „Es ist geplant, eine oder zwei südafrikanische Betreuer*innen für zwei bis drei Wochen in St. Martin zur Hospitation einzuladen. Sie werden in einem der Arbeitsfelder Schule, Werkstatt oder Tagesförderstätte eingesetzt. Die Betreuer*innen und Hospitant*innen planen und gestalten zusammen mit einer Behindertengruppe einen Jugendherbergsaufenthalt in Oberwesel. Für das Jahr 2001 ist dann eine Hospitation einer deutschen Betreuerin in der südafrikanischen Einrichtung vorgesehen“, verrät ein Mitarbeiter.

Wir freuen uns über das positive Gelingen dieses erstmalig stattgefundenen Fachkräfteaustauschs und auf künftige Zusammenarbeit.