Im Rahmen unseres Vorbereitungsseminars haben einige der Freiwilligen zu geschlechtsspezifischer Ungleichheit und „Gender in Südafrika“ recherchiert. Diese Ausarbeitung ist kein Garant auf Vollständigkeit. Zudem sind die als Begriffe schwarz und weiß als soziopolitisch zu verstehen und deshalb im Text großgeschrieben.
Unterdrückung in Südafrika
Das Thema Gender und Unterdrückung verschiedener Bevölkerungsgruppen in Südafrika hat eine lange Geschichte. Mit dem offiziellen Ende der Sklaverei 1834 hat die Unterdrückung von People of Colour noch lange nicht aufgehört. Stattdessen wurde diese mit dem Beginn der Apartheid ab 1984 immer schlimmer.
In der Apartheid herrschte eine strikte Trennung nach Hautfarbe und auch nach dem Geschlecht. Dabei hatten Frauen deutlich weniger Rechte und es herrschte eine klare Hierarchie. Erst im Jahre 1984 wurden Frauen als vollwertige Rechtspersonen angesehen. Schwarze Frauen mussten bis zur vollen rechtlichen Anerkennung bis zum Jahre 1994 warten. Auch heute noch ist ein geschlechtsspezifischer Unterschied weltweit spürbar.
HIV und AIDS
In Südafrika starben 2007 ca 27 000 Menschen an AIDS. Seitdem sinken die Zahlen. 2020 waren es 80 000 Menschen.
In ländlichen Regionen berichteten 2015 52% aller 15-24-jährigen Menschen, keine Kondome mit ihre*m*r neuesten Partner*in benutzt zu haben. Gründe dafür sind beispielsweise die unzureichende Aufklärung über diese Krankheit. So wissen viele Menschen gar nicht, wie HIV übertragen werden kann.
Mittlerweile gibt es Support Groups, die HIV besprechen und Aufklärungsarbeit leisten. Auch einige Aktivist*innen haben es sich zur Aufgabe gemacht, ihr Wissen zu verbreiten und die Gesellschaft aufzuklären. Jedoch gibt es immer noch ein großes Stigma bezüglich HIV, auch bei jungen Menschen. Hinzu kommt die patriarchale Verschiebung der Verantwortung, dass beispielsweise Frauen allein für die Verhütung verantwortlich sein.
Schwangerschaft im jungen Alter
In den letzten Jahren stiegen die Zahlen von Schwangerschaften im jungen Alter wieder an.
Von vier Millionen Südafrikaner*innen zwischen 15 und 24 Jahren sind etwa 365 000 Väter. Gründe für diesen Anstieg ist wieder eine mangelnde Aufklärung im Bildungssektor. Außerdem ist das Gesundheitssystem nicht für alle Menschen zugänglich.
Ein weiterer Grund ist die geringe Kondomverwendung bei Männern aufgrund von Gruppenzwang und traditionellen patriarchalen Vorstellungen. Auch genderbasierte Gewalt gegen Frauen spielt eine große Rolle. Auch Kinder werden zu Opfern sexualisierter Gewalt.
Politische Mitbestimmung der Frau
1930 gewannen Weiße Frauen ihr Wahlrecht. Erst im Jahr 1994 wurde das Wahlrecht auch auf Schwarze Frauen ausgeweitet. 1933 wurde die erste Weiße Frau ins nationale Parlament gewählt.
Bei den Parlamentswahlen 2019 waren 43 % der Wähler*innen Frauen. Für Wählerinnen tauchen viele Probleme auf. Dazu gehören Sexismus in Parteien, sowie Verunsicherung und mangelndes Vertrauen in die Regierung aufgrund der Korruption in Südafrika. Die Wahlprogramme beinhalten die Verbesserung von Chancen für Frauen, mehr Strafverfolgung von Tätern und mehr Aufklärung von sexualisierter Gewalt. Das Wahlprogramm der Opposition beinhaltet die Nicht-Diskriminierung und Gleichheit von Frauen, die Förderung der Rechte von LGBTIQ+ Menschen, eine strikte Strafverfolgung bei Vergewaltigungen, sowie Sensibilisierung in Schulen und Gleichheit in der Arbeitswelt.
Uns ist bewusst, dass diese Problematiken auf der ganzen Welt auftauchen und wir uns überall mehr für Rechte und Gleichberechtigung von Frauen einsetzen müssen. Wir haben einige Medien zusammengetragen, die das Thema Gender behandeln.